Getreidesilo Mühle Rytz, Biberen
Im Ortsteil Biberen der Gemeinde Ferenbalm befindet sich südlich des Gewässers Bibere im Talgrund gelegen schon seit Jahrhunderten ein Mühlestandort. Die Mühle ist heute noch an diesem Standort in Betrieb, im Besitz des Familienunternehmens «Mühle Rytz AG». Damit die Mühle am Standort Biberen wirtschaftlich betrieben werden kann, ist die Eigentümerschaft im Zusammenhang mit der Zunahme des Marktanteils von Bio-Getreide auf eine Vergrösserung der bestehenden Silos und einen deutlichen Ausbau der vorhandenen Lagervolumina angewiesen. Die Grundeigentümerschaft beabsichtigt deshalb die Realisierung eines Siloneubaus am Standort innerhalb der bestehenden UeO. Im Rahmen des Workshopverfahrens wurde ein überzeugendes Richtprojekt für den Siloneubau entwickelt, welches für die nachgelagerte Anpassung der bestehenden Überbauungsordnung massgebend ist.
Durch die direkte Angliederung an das bestehende, etwa halb so hohe Silo wird eine Volumenkonzentration der Lagervolumen durch den 55 Meter hohen Siloneubau erreicht. Die neue Silohöhe überragt die umliegenden Gebäude deutlich und ordnet sich damit nicht unter, sondern überragt den Horizont und wirkt damit als Blickpunkt. Der neue Siloturm sorgt damit für einen neuen städtebaulichen Akzent. Die Anbauten wiederum gliedern sich in Höhe und Volumetrie in die umgebenden Bauten ein.
Zwischen den nördlichen und südlichen Anbauten sowie dem Siloturm ist eine optische Differenzierung beabsichtigt, welche sowohl durch eine unterschiedliche Konstruktion und Architektur, als auch durch eine divergierende Materialisierung und einem damit verbunden variierenden farblichen Erscheinungsbild entsteht. Sämtliche damit verbundene architektonische Eingriffe folgen dem Grundsatz, beim Siloturm die Vertikale zu betonen, sowie die Gestaltung der Anbauten aus der Funktion abzuleiten.
Der neue Siloturm aus Sichtbeton weist grösstenteils eine Rippung aus vorstehenden Betonelementen auf. Die Rippen spiegeln die Aufteilung des SiloInnern in mehrere Kammern wieder und sind damit Ausdruck der gewerblichen Nutzung des Gebäudes. Der prägnante Dachabschluss weist als gestalterisches Element grössere Öffnungen im Beton auf, welche durch eine Blechverkleidung ausgefüllt werden und als Fortsetzung der Rippung an Ähren erinnern. Die wenigen Öffnungen in der Betonhülle des Siloturms dienen der zweckmässigen Belichtung und Belüftung der Arbeitsräume im Siloinnern.
Der neue Betonsilo wird in einem Gleitschalungsverfahren erstellt: Es wird im 24 Stunden-Betrieb betoniert und die Schalung wird laufend hydraulisch in die Höhe gedrückt. In diesem Verfahren wird der 55 Meter hohe Turm in nur zwei Wochen von Null in die Höhe gezogen.
Bauherrschaft: | Mühle Rytz AG |
Workshopverfahren: | 2020 – 2021 |
Realisierung: | ab 2026 |