Schulanlage Matte, Toffen
Die Einwohnergemeinde Toffen veranstaltete 2003/2004 einen zweistufigen Projektwettbewerb mit Ideenanteil nach SIA 142, der den Bau einer später zu verdoppelnden Sporthalle und den Schulraum auf lange Frist planen sollte. Ausführen wollte man zuerst ein Schulhaus, etwas später die Halle, deren Zwilling in weiterer Ferne ins Auge zu fassen war. CampanileMichetti Architekten in Zusammenarbeit mit Feissli Gerber Liebendörfer Architekten, gewannen das Verfahren und konnten 2006 den ersten Schulhausflügel, 2013 die Halle und 2024 den zweiten Schulhausflügel errichten.
Das Siegerprojekt des Wettbewerbs von 2003 legte mit dem ersten Schulflügel die Grundzüge für das künftige zweite Schulhaus „Matte 2“ fest. Die Schulanlage Toffen setzt auf klare, elementare Raum- und Körperformen, die sich bewusst von der heterogenen und oft ungeordneten Bebauung des umliegenden Quartiers abheben. So entsteht ein stabiler, klar definierter Ort mit eigenständigem Charakter.
Der Neubau bildet gemeinsam mit dem bestehenden Schulhaus und der Sporthalle ein stimmiges Ensemble. Ein durchgehendes Vordach verbindet die Baukörper nicht nur visuell, sondern dient auch als überdachter Außenbereich. Es fasst die unterschiedlichen Freiräume zusammen und markiert die Eingänge zu den beiden Schulhäusern.
Der erste Schulhausflügel wurde 2006 fertiggestellt, die Sporthalle folgte 2013. Während für das erste Schulhausflügel eine Massivkonstruktion gewählt wurde, konnte die Sporthalle als Holzelementbau aufgerichtet werden. Das Tragwerk aus hohen und schlanken Vollwandträgern in Brettschichtholz ergibt eine kräftig gegliederte Decke, deren quergerichtete Energie von den grossen Wandausschnitten für Empore und Verglasung verstärkt wird und einen spannungsvollen Raum schafft. Die Erweiterung von 2025 knüpft in ihrem architektonischen Ausdruck an die bestehende Anlage an. Bestehende Farb- und Materialkonzepte werden aufgenommen und behutsam weiterentwickelt. Während das erste Schulhaus als Massivbau errichtet wurde und die Sporthalle in Holzbauweise entstand, vereint der Neubau beide Bauweisen in einer hybriden Konstruktion.
Das Konzept für das zweite Schulhaus basiert auf einem sich wiederholenden, zweigeschossigen Volumen, das die zusätzlichen Räume der Oberstufe integriert. Die Klassenzimmer sind nach Süden ausgerichtet und folgen einem einfachen, rationalen Ordnungssystem. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich jeweils zwei Gruppenräume, deren Größe durch eine bewegliche Trennwand flexibel angepasst werden kann.
Bauherrschaft: | Einwohnergemeinde Toffen |
Wettbewerb: | 2003 |
Realisierung: | 2006-2026 in Etappen |